Das Verfahren „Klassenrat“ gehört seit fünf Jahren an der Conrad-von-Ense -Schule zur Schulkultur. Das Konzept wurde erfolgreich implementiert und führte u.a. zur positiven Veränderung des Lernklimas, der Demokratiefähigkeit und der kommunikativen Fähigkeiten.
An der Sekundarschule ist die Durchführung des Konzeptes „Klassenrat“ obligatorisch. In jeder Klasse der Sekundarschule wird der Klassenrat eingeführt und ist fest im Stundenplan verankert. Er unterstützt somit das Verantwortungsbewusstsein, den Toleranzgedanken, die Argumentations-fähigkeit, die Entwicklung von Empathie- und Kooperationsfähigkeit und die positive Identifikation mit der eigenen Klasse und Schule.

In den 5. Klassen findet der Klassenrat einmal die Woche eine Schulstunde lang statt. Die Schüler sitzen im Sitzkreis und einige von ihnen übernehmen Rollen (Ämter): Protokollant, Zeit- und Regelwächter, Leiter/Moderator. Der Lehrer übernimmt mit dem Schüler-Moderator für den Anfang die Gesprächsführung, kann sich aber nach und nach aus seiner Position herausziehen, die Verantwortung in die Hände der Schüler geben und während des Klassenrats die Rolle eines Schülers übernehmen.

Die Themen ergeben sich durch den Schulalltag. Dies können z.B. Konflikte in der Schule/Klasse sein, Konflikte zwischen Schülern der Klasse, aber auch mit älteren Schülern, persönliche Probleme oder Planungen von unterrichtlichen und außerunterrichtlichen Vorhaben. Die Themen werden während der Woche mittels des „Blackbox-Verfahrens“ ermittelt.

Das Klassenratsgespräch wird geübt und ritualisiert, d.h. es beginnt und läuft immer nach demselben Schema ab:
Sitzkreis bilden, Wechsel der Ämter mit Hilfe von Rollenkarten, Moderator eröffnet die Sitzung, Protokollant verliest das letzte Protokoll (Sind die Beschlüsse eingehalten worden?), Die „Blackbox“ wird geöffnet und Themenvorschläge werden vorgetragen. Der Moderator wählt durch Abstimmung ein Thema aus und die Diskussion beginnt. Alle Schüler haben die Möglichkeit zum Gespräch beizutragen. Es wird nach Lösungsvorschlägen gesucht, Beschlüsse gefasst und Ergebnisse notiert.

Für den Klassenrat gelten auch die Gesprächsregeln des Unterrichts. Sie sollten gekürzt für die demokratische Runde übernommen und gemeinsam mit der Klasse festgelegt werden. (Ich höre zu und bin aufmerksam. Ich rufe nicht dazwischen. Wenn ich etwas sagen möchte, melde ich mich. Ich spreche die anderen direkt an und nicht über sie.)

Nachdem die Schülerinnen und Schüler im Klassenrat die Diskussionsregeln nach einigen Wochen verinnerlicht haben und kein Klassenratsthema für die aktuelle Stunde anstehen sollte, dann werden diese Klassenratsstunden dazu genutzt, Einheiten zum sozialen Kompetenztraining mit den Schülerinnen und Schülern durchzuführen.